„ In Vilnius you can be the way you are. You can be a punk or a sophisticated person-the choice is yours. Are you keen on opera or quality theatre? You are most welcome!
Quality beer? Welcome!
Would you like to become a biker? Then be one!
You can also be simply nobody, melting into the streets, parks and cafés. You can always be on your own self.“
Jüdisches Erbe- Das „Jerusalem des Nordens“:
Nicht zuletzt durch die herausragenden Tätigkeiten des Gelehrten Gaon von Vilnius im 18.Jhdt. im kulturellen Bereich war die jüdische Gemeinde weit über die Grenzen hinaus bekannt. Im darauffolgenden Jahrhundert waren sogar 40% der Vilniusser Stadtbevölkerung jüdisch, ihr Anteil am städtischen Vermögen betrug jedoch weit mehr. Dass das nicht immer so war, belegen Quellen aus dem 17. Jahrhundert, in denen von überfüllten Wohnungen auf engstem Raum die Rede ist.
Mit der Zeit wurden einige Gesetze gelockert, was aufgrund dessen auch den Reichtum der jüdischen Bevölkerung anwachsen ließ. Es war aber nicht nur das Kapital, das die Menschen dazu bewog, nach Vilnius zu kommen. Kunst, Glaube und ein Leben in Spiritualität zählten ebenfalls zu den Motiven. Im Zuge des Holocausts im 20. Jahrhundert wurden die Vilniusser Juden dazu verdammt, im Ghetto zu leben und in der Folge getötet. Heute ist der jüdische Bevölkerungsanteil minimal, Zeugen ihres Einflusses auf Kunst und Kultur der Stadt finden sich jedoch immer noch.
Die „Republik Užupis“- Montmartre von Vilnius:
Früher ein herunterommendes Viertel, könnte man Užupis heute als Mekka für Künstler und kreative Köpfe bezeichnen. Nicht nur zahlreiche Galerien, Ateliers und versteckte Cafés haben sich hier angesiedelt, es herrschen sogar eigene Regeln, genauer gesagt eine eigene Verfassung. Die Ehrenbürger der Republik sind: ein litauischer Auswanderer und Begründer des advantgardisischen US-Kino Jonas Mekas, das tibetische, geistige Oberhaupt Dalai Lama, der litauische Präsident Valdas Adamkus und andere herrausragende Persönlichkeiten. Als Wahrzeichen von Užupis fungiert ein Schutzengel und eine Nixe am Flussufer.
Sowjetische Einflüsse:
Obwohl Litauen bereits fast 20 Jahre lang eine unabhängige Republik darstellt, finden sich noch zahlreiche Relikte aus 50 Jahren als Teil der Sowjetunion. Besonders im architektonischen Bereich ist Vieles erhalten geblieben. Der sowjetische Baustil lässt sich etwa an prestigeträchtigen Gebäuden wie der Nationaloper, der Nationalbibliothek und dem Sport- und Kulturzentrum erkennen. Mittlerweile aufgelassenen Kinos wie das „Lietuva“ gehören ebenfalls zum Erbe sowjetischer Bildungs- und Propagandapolitik. Heute versucht man trotz der leidvollen Erfahrungen die historischen Gebäude zu erhalten, beispielsweise wurde ein eigener Statuenpark errichtet.
Historischer Kern:
Im Zentrum von Vilnius befindet sich der historische Kathedralplatz, auf den Hügeln rundherum die Obere und Untere Burg. Weitere Sehenswürdigeiten sind etwa die Erzbischöfliche Basilika, der Glockenturm, die Universität, die Gediminasburg, die St. Annenkirche und der nicht weniger beeindruckende Präsidentenpalast. Abgesehen davon existieren weit mehr sehenswerte Kirchen, viele davon im barocken Stil.
Carina Reichard
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